Besondere Genugtuung bringt ihm aber Zuspruch normaler Menschen.
Diesen bekommt er fortdauernd und, wie Sylvia Tiwon von der
University of California in Berkeley feststellte, bei vielen,
unerwarteten Anlässen:
Ein New Yorker Cop im Dienst, z.B., bittet ihn auf offener Straße
um ein Autogramm, denn Prams Werke hätten ihn dazu inspiriert, auf
Verbesserungen im Justizsystem hinzuarbeiten.
Zu der großen Pramoedya-Veranstaltung in Vancouver kam eine
Delegation des Indianerstammverbundes der Nuu-Chah-Nulth aus dem
entlegenen Städtchen Port Alberni angereist. Während des Abends
ergriff ihr Anführer Ron Hamilton das Wort: Die Werke Prams hätten
für die koloniale Erfahrung der kanadischen ``Ersten Nationen''
besondere Bedeutung. In einer traditionellen Zeremonie überreichte
er Pram einen Adlerfeder.
Trotz seiner kleinen, schmächtigen Statur wurde er von den Mächtigen
gefürchtet. Die leise Stimme dieses fast tauben Mannes drang bis zu
den entlegensten Indianerhütten im Norden Amerikas. Ist es vielleicht
jene lautlose, durchdringliche Stimme, mit welcher sich auch das
Gewissen Gehör verschafft?
Man nennt ihn die Stimme Indonesiens. Es handelt sich um die Stimme
desjenigen Indonesiens, das ein Bestandteil der ganzen Menschheit
ist. Eine indonesische Stimme der Menschheit, der Menschlichkeit, des
Menschlichen im Menschen. Menschlich nicht im Sinne von schwach und
unvollkommen, sondern von bei aller Schwäche und Unvollkommenheit
den Weg durchs Leben findend.
Es ist eine Stimme, die optimistisch wirkt nicht durch forsche
Sprüche, sondern indem sie die stille Kraft anspricht, die in jedem
Menschen verborgen ist. Sie besingt keine spektakulären Siege ---
sie sind vergänglich ---, sondern sucht nach Erfahrung und Erkenntnis,
beide unvergänglich, weil keine Endstationen kennend.
Pram ist ein Meister der Sprache. Seine Erzählkunst dringt fast
unmerklich wie ein gutartiger Virus in die Fantasie ein, und
infiziert sie mit Bildern aus der erlebten und nie erlebten Realität.
Es sind sehr freundliche, fast vertraute Bilder, die eine zeitlich
und räumlich entfernte Welt nahebringen und die Welt der nahen Umgebung
zugänglicher, gar heimischer werden lassen.
Jetzt wird Pram selbst für einen Abend für uns erlebbar sein. Er liest
aus ``Spur der Schritte'' und beantwortet Fragen am: